Einblicke in die Veranstaltung

 

Für alle Bilder: © belladonna e.V.

Zusammen stärken wir die Demokratie

In einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung von belladonna, dem Landesfrauenrat Bremen, Omas gegen Rechts und Frauen – Leben – Freiheit teilten Aktivistinnen von ‚Laut gegen Rechts‘, ‚Omas gegen Rechts‘ und ‚Frauen – Leben – Freiheit‘ am 18. März 2025 ihre Erfahrungen und Strategien im Kampf für die Demokratie. Engagierte und Interessierte kamen zusammen, um über Handlungsmöglichkeiten gegen Rechtsruck, Hetze und demokratiefeindliche Entwicklungen zu diskutieren.

Mit dabei waren:
Omas gegen Rechts Bremen: Ein bundesweites Bündnis engagierter Frauen, die sich konsequent für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte einsetzen.
Laut gegen Rechts: Eine Bewegung, die sich mit Aktionen, Protesten und Aufklärung rechten Strukturen entgegenstellt und solidarische Netzwerke stärkt.
Frau – Leben – Freiheit Bremen: Aktivistinnen, die sich gegen Diktatur und Unterdrückung einsetzen und feministische Kämpfe weltweit sichtbar machen.
– Moderation: Antje Jess, Erste Vorsitzende des Landesfrauenrates Bremen.
– Begrüßung: Maren Bock, Geschäftsführerin bei belladonna.

Die Diskussion: Herausforderungen und Handlungsoptionen
Wie gehen wir mit dem Erstarken der extremen Rechten um? Welche Strategien braucht es, um demokratische Strukturen zu schützen? Die Podiumsgäste berichteten von ihrem politischen Engagement und machten deutlich: Jede und jeder kann einen Beitrag leisten.

Miriam von Laut gegen Rechts berichtete, wie aus einer Correctiv-Recherche im Jahr 2023 der Wille entstand, aktiv zu werden – und innerhalb kürzester Zeit eine Großdemonstration mit 70.000 Menschen organisiert wurde. Die Bewegung bleibe bewusst offen und flexibel, um vielen Menschen den Einstieg ins Engagement zu ermöglichen.

Liselotte von Omas gegen Rechts betonte die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Präsenz – sei es bei Mahnwachen, Demonstrationen oder in Schulen, um die politische Bildung zu stärken. Gerade der Austausch mit jungen Menschen sei essentiell, um demokratische Werte zu vermitteln.

Für Julia von Frau – Leben – Freiheit war der Tod von Jina Amini eine Zäsur. Die Medien in Deutschland berichteten zunächst nicht über den Femizid und die lautstarke Frauensolidaritätsbewegung im Iran. Sie betonten die Notwendigkeit, feministische Kämpfe international zu vernetzen und Stimmen aus dem Iran in den Diskurs einzubringen.

Demokratie aktiv verteidigen
Ein zentraler Punkt des Abends war die Frage, wie die demokratische Mehrheit erreicht und mobilisiert werden kann. Deutlich wurde: Politische Bildung fängt früh an und Dialog ist wichtig – aber nicht um jeden Preis. Journalist*innen müssten rechte Narrative konsequent einordnen und Falschinformationen dürften nicht unwidersprochen bleiben. Gerade in sozialen Netzwerken ist es entscheidend, aktiv zu korrigieren und so Reichweite für demokratische Positionen zu generieren. Auch offline gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich zu engagieren: Leser*innenbriefe, Schulbesuche, Solidaritätsveranstaltungen oder die gezielte Vernetzung mit Organisationen im Osten, um demokratische Strukturen zu stärken. Strukturelles Denken und langfristige Strategien sind notwendig, um dem Rechtsruck etwas entgegenzusetzen.

Gemeinsam aktiv werden
Soziale Spaltung und das Gefühl, Verlierer des Systems zu sein, stärken rechte Positionen. Einigkeit herrschte darüber, dass soziale Gerechtigkeit eine zentrale Rolle spielt: Die Schere zwischen Arm und Reich muss geschlossen werden, die Leistungen migrantischer Menschen für den Sozialstaat und die historisch und ökologisch gewachsenen kolonial-rassistischen und klimapolitischen Fluchtgründe müssen von der weißen Mehrheitsgesellschaft anerkannt werden.
Musik und gemeinsames Singen wurden als starke Mittel des Widerstands hervorgehoben – sie stärken den Zusammenhalt und können ein verbindendes Element in der politischen Arbeit sein.

Abschließend wurde betont: Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie muss jeden Tag aufs Neue verteidigt werden – durch lautstarken Protest, solidarisches Miteinander und gemeinsames Handeln.

 

Ein herzlicher Dank geht an die Podiumsgästinnen, die Moderation und das engagierte Publikum für eine inspirierende und motivierende Diskussion!