Frau des Monats August 2018: Friedl Dicker-Brandeis
Friedl Dicker-Brandeis
geboren am 30. Juli 1898 in Wien/Österreich
gestorben am 09. Oktober 1944 in Auschwitz-Birkenau (Oświęcim)/Polen
österreichisch-tschechische Architektin, Innenarchitektin, Fotografin, Kunsthandwerkerin, Malerin, Bühnenbildnerin und Kunstpädagogin
In Weimar zählte Dicker zu einer der erfolgreichsten Schülerinnen des frühen Bauhauses, später in Wien schrieb sie Architekturgeschichte als bedeutendste Vertreterin des „Neuen Bauens“.
Dicker war Einzelkind und stammt aus bescheidenen Kreisen. Ihr Vater, alleinerziehend, ermöglichte es ihr eine Lehre für Photographie an der Wiener Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt (1912-14) anzutreten.
Als einzige ihres Jahrganges erhielt Dicker – als Studentin des Bauhauses – später ein Stipendium und war für die Gestaltung des legendären Bauhaus-Almanachs „Utopia. Dokumente der Wirklichkeit“ zuständig.
Gropius, Direktor des Bauhauses, resümierte, dass ihre Werke zu den allerbesten des Instituts gehört hätten. Sie gab sich geschlechterkonform bescheiden und signierte ihre Kunst, trotz des positives Feedbacks und Aufstiegsmöglichkeiten, nie.
Nach einer Inhaftierung aufgrund der Teilnahme an einem Februaraufstand floh sie 1934 nach Prag. Hier änderte sich ihr Malstil von einer abstrakter zu einer mehr gegenständlichen Darstellung: Sie wollte die Welt so darstellen, „wie sie ist“.
1936 heiratete sie ihren Cousin, um die tschechische Staatsbürgerschaft zu erlangen und befugt zu sein, ein eigenes Innenarchitekturbüro zu führen.
Zwei Jahre später befand sich Dicker wieder auf der Flucht, diesmal jedoch vor den Nationalsozialisten. Die Möglichkeit nach Palästina zu fliegen, schlug sie aus.
Im August 1940 wurden Dickers Arbeiten das letzte Mal zu ihren Lebzeiten in der Royal Arcade Gallery präsentiert.
1942 wurde Dicker nach Theresienstadt deportiert und 1944 nach Auschwitz. Dicker überlebte nicht.
Quellen:
http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/friedl-dicker/ (Zugriff am 01.08.2018, 16:03 Uhr)
Bildquelle: Wikipedia
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