Frau des Monats Oktober 2017: Lotte Cohn
Lotte Cohn
Lotte Cohn (eigentlich Charlotte, * 20. August 1893 in Berlin; † 7. April 1983 in Tel Aviv)
1916 legte sie als eine der ersten Frauen ihre Diplom-Prüfung in Architektur in Charlottenburg ab. Ein Jahr später bereits war sie beim Aufbau Ostpreußens beteiligt. 1921 wanderte sie nach Palästina aus und baute dort mit Richard Kauffmann den zukünftigen Staat Israel auf. Sie entwarfen zusammen die Kibbuze, welche ein gemeinschaftliches und gelichberechtigtes Leben fördern sollten. In der Mitte der Anlagen befinden sich Treffpunkte für Veranstaltungen und ein Kinderhaus. Lotte hatte einen anderen Blick als ihre männlichen Kollegen. Sie richtet ihre Entwürfe auf die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen aus. Insgesamt hat sie über 100 Projekte beendet, Altenheime, Stadtbibliotheken und Minimum-Einfamilienhäuser, sowie das einst bekannteste Holtel Palästinas, die Pension Kaete Dan, stammen von ihr. Als erste eigenständige und unabhängige Architektin in Tel Aviv beteiligte sie sich an der Planung und Konzeption der „weißen Stadt“, welche heute als Weltkulturerbe gilt.
Lotte Cohn ist eine Pionieren in einer von Männern dominierten Welt. Architektur, das Stadtbild im Besonderen, werden nach wie vor maßgeblich von Männern bestimmt. Lotte Cohn kehrte nie nach Deutschland zurück.
Quellen:
Göres, Joachim (2015): Die Pionierin. In: taz, 11.02.105.
Sonder, Ines (2010): Lotte Cohn. Baumeisterin im Land Israel, eine Biographie. Berlin, Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag.
Bildquelle:
http://www.dw.com/image/4613084_404.jpg
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