Über belladonna

Der gemeinnützige Verein belladonna wurde 1986 in Bremen mit der Zielsetzung gegründet, die politische, gesellschaftliche und kulturelle Bildung von Frauen zu fördern. belladonna versteht sich als Einrichtung, die eine große Bandbreite von Kultur- und Bildungsveranstaltungen für eine Vielzahl von Frauen der unterschiedlichsten Lebenszusammenhänge und Altersgruppen anbietet.

Seit Januar 1988 hat der Verein sein Zuhause in der Sonnenstraße 8 im Bremer Viertel.

Was ist das Besondere?

Wir sind interdisziplinär, d.h. wir bieten Kultur – (Weiter)Bildung – Wissenschaft/Forschung – Qualifizierung – Coaching für Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen.

Die Nachfrage bestätigt, dass frauenspezifische Angebote gewollt sind. Es hat mit Qualität und Effektivität zu tun. Denn in den meisten Bildungs- und Kultureinrichtungen wird in dieser Gesellschaft immer noch selbstverständlich von einer Männer-Biografie ausgegangen. Fragestellungen von Frauen und ihren Lebensmustern kommen so gut wie nicht vor. Genau dort setzen wir von belladonna mit unseren Programmangeboten an: Frauen, ihre Lebens- und Sichtweisen stehen bei uns im Vordergrund.

Was ist das Selbstverständliche?

In unseren Angeboten ist der Gender-Blickwinkel immer vorhanden. Wir betrachten die Welt aus „Frauenaugen“: Wir sehen und thematisieren die ungerechte Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern, genauso wie die ungleichen Lebensläufe.

Aber wir entlassen uns Frauen auch nicht aus der gesellschaftlichen Verantwortung für Unrecht (auch durch Frauen). Zunehmend werden Institutionen, Verwaltungen, Parteien und Unternehmen davon überzeugt, dass es Sinn macht, auch die andere Hälfte der Bevölkerung in jeglicher Hinsicht mit einzubeziehen. Diese Institutionen werden allmählich geschlechtersensibel. Die vermeintliche Geschlechtsneutralität beginnt zu bröckeln. Das freut uns sehr!

Ziele

Das wichtigste Ziel von belladonna ist die Durchsetzung eines emanzipatorischen Verständnisses von Frauenleben und Frauenarbeit. In diesem Zusammenhang wollen wir dazu beitragen, die gesellschaftliche Position von Frauen (auch im globalen Kontext) in den Bereichen Erwerbs- und Reproduktionsarbeit zu reflektieren sowie die Stellung von Frauen in den Machtbereichen der Gesellschaft, z. B. in Politik, Wirtschaft, Medien sichtbar zu machen. Auch die systematische Aufarbeitung der Lebens- und Zeitgeschichte betrachten wir in diesem Kontext als wichtige Aufgabe.

Schwerpunkte

Zur erfolgreichen Umsetzung unserer Ziele setzen wir in vier Bereichen Schwerpunkte:

Kultur

Bildung

Wirtschaft

Bremer Frauenarchiv und Dokumentationszentrum

Zielgruppe

Zielgruppen sind seit der Gründung von belladonna alle Frauen, gleich welcher ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität oder Altersgruppe. Das breitgefächerte Angebot an Veranstaltungen spricht selbstverständlich auch unterschiedliche Nutzerinnen an – von Studierenden über Erwerbstätige bis hin zu Unternehmerinnen. Eine Vielzahl unserer Veranstaltungen sowie Archiv und Bibliothek sind offen für alle Interessierten.

Mitarbeiterinnen

Maren Bock

Germanistin und Politologin.
Geschäftsführerin und Mitgründerin von belladonna. Verantwortlich insbesondere für die Bereiche Wirtschaft, Personal und Lobbying.
Leitung des belladonna-Projekts für das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF).

Rebecca Gefken

Historikerin und Geschlechterwissenschaftlerin.
Stellvertretende Geschäftsführerin. Verantwortlich für Archiv, Bibliothek und die Social-Media-Kanäle Twitter, Instagram und Facebook. Koordinatorin des belladonna-Projekts für das DDF.

Hanna Wolff

Kultur- und Geschichtswissenschaftlerin.
Verantwortlich für Finanzen und mitverantwortlich für Personal.
Zuständig für Anzeigenkund*innen.

Katja Kowalzik

Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Literatur und Geschichte. Verantwortlich für das Pressearchiv und zuständig für die Erfassung und Erschließung Grauer Materialien.

Jasmin Schoch

Diplom-Kauffrau. Assistentin der Geschäftsführerin und mitverantwortlich für Verwaltung.

Cora Sabisch

Designerin. Verantwortlich für den Bereich Kreativwirtschaft.

Eugenia Kriwoscheja

Kunst- und Kulturvermittlerin. Verantwortlich für Erschließung, Rechteklärung sowie die Erstellung einer Dokumentation.

Hannah Benjes

Studentische Mitarbeiterin. Literaturwissenschaftlerin. Verantwortlich für Video- und Tonschnitt und Bearbeitung.

Laura Sündermann

Studentische Mitarbeiterin, unterstützt das Team in der Bibliothek.

Archivgruppe

Dank des jahrelangen Engagements der „Mittwochsgruppe“ ist das belladonna Pressearchiv einzigartig und hochaktuell.

Sie lesen gerne Zeitung? Sie sind interessiert am aktuellen Tagesgeschehen? Frauenpolitische Themen sind Ihnen wichtig und Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren?

Dann ist die offene Archivgruppe von belladonna vielleicht das Richtige für Sie.

Vorstand

Dr. Anke Saebetzki

(1. Vorsitzende)

Mehr zu Dr. Anke Saebetzki

Dr. Anke Saebetzki leitet seit 2009 im Finanzressort Bremen die Abteilung „Personal- und Verwaltungsmanagement“. Diese umfasst folgende Bereiche

• Beamten- und Tarifrecht

• Personalhaushalt und Personalstrukturberichterstattung

• Personalentwicklung

• Organisation, Einführung von Projekt- und Prozessmanagement in der FHB

Sie hat Volkswirtschaftslehre studiert, ist verheiratet und engagiert sich bei den GRÜNEN.

Susanne Henneke

 

Mehr zu Susanne Henneke
  • Personal Branding und Preisstolz für Frauen
  • Verkaufsmentorin und Beraterin
  • Ausbildung zur Businesstrainerin, psychologischer Beraterin und zum systemischen Coach

Susanne Henneke ist verheiratet und lebt in Bremen. Nach 25 Jahren Festanstellung gründete sie 2012 ihr eigenes Unternehmen: Herzmagie fürs Business. Schwerpunkt ihrer Selbstständigkeit ist die Kommunikation rund um die Themen: Verkaufen mit gutem Gefühl, selbstbewusste Preisvermittlung, Persönlichkeitsmarketing. Seit 2017 ist sie als Referentin für belladonna aktiv. Die Coachingreihe für Existenzgründerinnen begleitet sie seit 2019 als Trainerin.

www.susannehenneke.de

Selda Kaiser

 

Mehr zu Selda Kaiser
  • seit 2008 Studienrätin in der Freien Hansestadt Bremen
  • Diversity-Trainerin (Ausbildung am Zentrum für Interkulturelles Management an der Hochschule Bremen)
  • Studium zur zertifizierten Mediatorin an der Universität Bremen
  • Ausbildung zur systemischen Beraterin am Hamburgischen Institut für Systemische Weiterbildung 

Selda Kaiser ist in Hannover geboren und nach ihrem Referendariat für das Lehramt in Niedersachen an einer berufsbildenden Schule in Bremen tätig. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Diversity-Management, diskriminierungssensible Bildungspolitik und Gesundheitswissenschaften. Sie ist seit Jahren im Bremer Rat für Integration aktiv und vertritt diesen auch im Netzwerk gegen Diskriminierung und im Rundfunkrat von Radio Bremen. Außerdem ist Selda Kaiser im Vorstand der Anneliese Loose-Hartke Stiftung, die das Ziel hat, ältere Menschen am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.

belladonna Ehrenvorsitzende: Dr. Dr. Hannelore Cyrus (* 7. Februar 1935; † 28. April 2020)

Die Sozialwissenschaftlerin und Historikerin Dr. Dr. Hannelore Cyrus war Mitgründerin des Vereins belladonna e.V., langjährige Vorstandsvorsitzende sowie in den letzten Jahren Ehrenvorsitzende. Ihre wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte waren historische Frauenforschung, Kriminologie und empirische Sozialforschung. Sie war Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen, darunter unter anderem: „Frei geboren – 1000 Jahre Bremer Frauengeschichte.“, „Bremer Frauen von A bis Z. Kurzbiographien.“, „Zwischen Tradition und Moderne. Künstlerinnen und die bildende Kunst in Bremen bis Mitte des 20. Jahrhunderts.“. Mehr zu Hannelore Cyrus finden Sie auch hier auf unserem Blog.

Wir trauern sehr um Dr. Dr. Hannelore Cyrus und vermissen sie.

Lesen Sie hier unseren Nachruf auf Dr. Dr. Hannelore Cyrus.

Beirat

Als beratendes Gremium steht dem Verein und dem Vorstand von belladonna der Beirat zur Seite.

Derzeit setzt sich der belladonna Beirat aus

Aysun Doğmuş, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen,

Annette Düring, Geschäftsführerin der DGB Frauen Region Bremen-Elbe-Weser,

Prof Dr. Karin Luckey, Rektorin der Hochschule Bremen,

Henriette Meseke, Leiterin der Agentur für Gleichstellung des Europäischen Sozialfonds (ESF),

Janne Müller, Parlamentsreferentin für Haushalt, Finanzen, Beiräte, Arbeitsmarktpolitik beim Bündnis 90/DIE GRÜNEN Bremen,

Susanne Nolte, stellvertretende Direktorin der Volkshochschule Bremen,

Dr. Jutta Schmidt, stellvertretende Leitung der Kirchenkanzlei der Bremischen Evangelischen Kirche und im Vorstand der Evangelischen Frauen in Bremen e.V.

sowie Maren Bock zusammen.

Geschichte

Ein Projekt an der Universität Bremen über Alternativen weiblicher Lebenszusammenhänge hat den entscheidenden Impuls für die Gründung eines Zentrums für Frauen gegeben. In diesem Kontext starteten im Mai 1986 dreizehn Frauen mit der Konzeption eines politisch anspruchsvollen Kultur- und Bildungsprogramms für Frauen. Sie gründeten den gemeinnützigen Verein belladonna – Kultur-, Kommunikations- und Bildungszentrum e.V..

Seit 1987 befindet sich der Verein belladonna in der Sonnenstraße 8 in Bremen. Die feierliche Eröffnung fand am 13. Januar 1988 statt. Von Anfang an fanden die Kultur- und Bildungsveranstaltungen von belladonna viel Zuspruch. Das Frauenpressearchiv gehörte von Anfang an dazu und wächst stetig – bis heute.

belladonna Highlights in den 1990er-Jahren:

Aus der feministischen Geschichtswerkstatt heraus entwickelten sich seit 1992 die ersten Frauenstadtrundgänge. Später arbeiteten Christine Holzner-Rabe und andere Frauen weitere Frauenstadtrundgänge aus.

Mit einer fantasievollen Aktion machten am 18. Mai 1994 Bremer Mädchen- und Frauenprojekte, darunter auch belladonna, auf ihre prekäre finanzielle Situation aufmerksam. Seit der Gründung musste (und muss) belladonna immer wieder für die finanzielle Absicherung kämpfen.

Im Oktober 1994 fand Yennenga, das erste afrikanische Frauenfilmfestival, in Bremen statt. belladonna und das Kino 46 zeigten ca. 25 Filme und unter anderem kam die Filmemacherin Tsitsi Dangaremba aus Simbabwe im Rahmen des umfangreichen Programms zu einer Talkrunde nach Bremen.

Über 700 Zuschauerinnen kamen zum ersten Konzert der Frankfurter Frauenband „Kick la Luna“ 1995 in Bremen. Bei ausgelassener Stimmung wurde bei diesem ersten Frauenkonzert im Kulturzentrum Schlachthof diese Musik in vollen Zügen genossen.

„Frauenräume erhalten“ war am 8. März 1996 der Slogan, um gegen finanzielle Kürzungen von Seiten der Behörden zu protestieren. Anschließend fand ein Frauenparlament in der Bürgerschaft statt.

Am 11. Mai 1996 feierten die belladonnas mit einem Tag der offenen Tür die 10-jährige Vereinsgründung.

Am 6. Juli 1996 stach belladonna zum ersten Mal in See zur Mondscheinfahrt auf der Weser. Dieses nächtliche Vergnügen mit Standardtanz und Disco war nicht die letzte Schifffahrt der belladonna-Frauen.

Unter dem Titel „Einbrüche, Umbrüche, Aufbrüche. Globale Chancen für Frauen in der Arbeitswelt“ organisierte belladonna vom 5. bis 8. März 1998 einen internationalen Kongress. Insgesamt kamen 700 Besucherinnen aus 12 Ländern zu den zahlreichen Vorträgen und Workshops von 48 in- und ausländischen Referentinnen. Die Veranstaltungen an der Universität Bremen wurden synchron in vier Sprachen inklusive Gebärdensprache übersetzt.

belladonna Highlights in den 2000er-Jahren:

Die angeleitete Archivgruppe besteht seit dem Jahr 2000. Für das größte Frauenpressearchiv in Nordeuropa werten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen wöchentlich regionale und überregionale Tages- und Wochenzeitungen aus. Dank dieser Unterstützung bleibt unser Pressearchiv immer hochaktuell.

Alice Schwarzer kam am 23. Januar 2001 zu einer Lesung ins Bremer Rathaus, die belladonna in Kooperation mit Radio Bremen organisiert hatte. Alice Schwarzer zog hier Bilanz über die Situation von Frauen und Männern zur gegenwärtigen Zeit.

Unter dem Titel „Verliebt, verlobt, verpartnert“ organisierte belladonna in Kooperation mit dem Rat & Tat Zentrum eine Podiumsdiskussion im Jahr 2002. Hier wurde Bilanz gezogen zum Lebenspartnerschaftsgesetz, das seit einem Jahr Gültigkeit besaß.

Begrüßt von Bürgermeister Henning Scherf fand am 28. September 2002 eine Lesung mit Hannelore Hoger in der Oberen Rathaushalle in Bremen statt.

Zusammen mit Halime Cengiz von der Mevlana Moschee veranstaltet belladonna den Interkulturellen Austausch. Hier treffen seit April 2007 muslimische und frauenbewegte Frauen aufeinander und tauschen sich zu verschiedensten Themen aus. Es geht darum, sich gegenseitig kennen zu lernen und einen Einblick in unterschiedliche Lebensrealitäten zu erhalten.

Die 42. Tagung der deutschsprachigen Lesben-/ Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen fand vom 25. bis 28. Oktober 2007 in Bremen statt. belladonna gehört neben über 40 weiteren Archiven und Bibliotheken aus Deutschland, Luxemburg, Italien, Österreich und der Schweiz dem Dachverband i.d.a. informieren, dokumentieren, archivieren an.

Seit 2007 verleiht belladonna den belladonna Gründerinnenpreis an eine erfolgreiche Bremer Jungunternehmerin. Das Preisgeld ist von anfänglich 2.000 auf 5.000 Euro gestiegen und die prämierten Frauen erhalten zunehmend mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.

Am 29. Oktober 2008 feierte belladonna 20-jähriges Jubiläum. Vorstandsfrau Nicole Wrede führte durch den Abend. Die Senatorin für Finanzen und Bürgermeisterin Karoline Linnert lud zum Festakt mit anschließendem Empfang in die Obere Rathaushalle.